Ölligsbirne


Die Ölligsbirne ist eine alte rheinische Birnensorte. Sie wird auch Öllichsbirne oder Ollechsbirne genannt. Der Name kommt vom rheinischen "Öllisch" oder "Öllich" für Zwiebel. Der Name geht auf die eher ungewöhnliche Form der Früchte zurück.

Früchte der Ölligsbirne
Früchte der Ölligsbirne


Herkunft und Verbreitung

Im Rhein-Sieg-Kreis hat die Ölligsbirne ihr Hauptverbreitungsgebiet. Neben einzelnen Bäumen auf Obstwiesen und in Gärten steht eine große Zahl Ölligsbirnen an der Birnenallee bei Hennef-Söven.


Beschreibung

Baum

Die Ölligsbirne ist sehr starkwüchsig und bildet imposante Bäume. Sortentypisch ist der drehwüchsige Stamm, mit dem sich die Sorte von anderen unterscheiden lässt. Die Bäume können ohne Probleme über 100 Jahre alt werden, einige der Ölligsbirnen an der Birnenallee werden sogar auf 200 Jahre geschätzt.

Frucht

Die kleinen kugeligen, teils kreiselförmigen Früchte besitzen einen auffallend langen Stiel. Sie sind im reifen zustand gelb, sonnenseitig auch rötlich gefärbt. Die Früchte sind süß und aromatisch, lediglich die Schale stört beim Verzehr. Die reifen Früchte müssen nicht gepflückt werden, denn sie fallen von selbst zu Boden und müssen nur noch aufgesammelt werden.


Verwendung

Die Früchte wurden früher vor Allem zu Birnenkraut und Marmelade verarbeitet. Zum Kochen sind sie hervorragend geeignet, weil sie nicht zerkochen (auch nach 1-2 Stunden nicht) und durch ihr mildes Aroma nicht zu dominant wirken. Zum Backen sind sie dagegen weniger gut, weil sie wenig Wasser enthalten und daher schnell trocken werden. Gedörrte Früchte schmecken süß und leicht nach gedörrten Feigen. Aus den Früchten lässt sich auch ein sehr guter Obstbrand herstellen.


Sonstiges

Einen Artikel zur Ölligsbirne habe ich inklusive Bildern auch in der Wikipedia erstellt. Zum Artikel ...

Eine Ölligsbirne an der Birnenallee bei Hennef-Söven
Eine Ölligsbirne an der Birnenallee bei Hennef-Söven
Der typisch gedrehte Stamm einer Ölligsbirne
Der typisch gedrehte Stamm einer Ölligsbirne
Früchte der Ölligsbirne am Baum
Früchte der Ölligsbirne am Baum


Quellen

Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht!, Herausgeber: LVR-Netzwerk Umwelt mit den Biologischen Stationen im Rheinland, 2010 (zur Website)

Saftladen: Apfelsaft und Obstbrände der Biologischen Station, u.a. Brand aus Ölligsbirne, Website der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.

Eigene Erfahrungen: Kochen, z.B. Birnen-Bohnen-Speck; Trockenobst


Diese Seite wurde am 17.02.2014 unter www.fotografie-roland-steinwarz.de erstellt und am 12.01.2014 hierher verschoben. Letzte Änderung: 24.04.2016